Professor Wolffgang veröffentlicht Artikel in der Fachzeitschrift „comply“

September 27, 2024

Professor Wolffgang hat im aktuellen Heft 3/2024 der Fachzeitschrift „comply“ auf den Seiten 11-15 den Artikel „Das Ende
der Globalisierung? Geopolitische Unsicherheiten und außenwirtschaftsrechtliche Reaktionen“ veröffentlicht.  In seinem Artikel thematisiert er die Auswirkungen geopolitischer Spannungen auf die internationale Wirtschaft und Handelspolitik. Er konstatiert, dass die Ära des ungehinderten Multilateralismus vorbei sei und die Globalisierung zunehmend unter Druck stehe, da sich neue wirtschaftliche und militärische Machtblöcke formierten.

Dabei geht er auf  die Erweiterung des BRICS-Bündnisses ein, zu dem neben Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika nun auch Länder wie Saudi-Arabien und Ägypten gehörten. Prof. Wolffgang arbeitet heraus, dass der Westen, insbesondere die USA und Europa, wirtschaftlich an Bedeutung verlieren, während der BRICS-Block zunehmend Einfluss gewinnt. Trotz der Sanktionen des Westens gegen Russland verzeichnet die russische Wirtschaft weiterhin Wachstum, da wichtige Staaten wie China und Indien diese Sanktionen nicht unterstützten. China wird von Europa inzwischen als Bedrohung wahrgenommen, doch eine wirtschaftliche Abkopplung ist aufgrund der starken Verflechtung der deutschen Wirtschaft mit China kaum umsetzbar.

Er hebt in dem Artikel zudem hervor, dass die Europäische Union eine aktive Freihandelspolitik verfolgt, um ihre wirtschaftliche Position zu behaupten. Dazu verweist er auf die zahlreichen bilateralen Abkommen, die zunehmend Nachhaltigkeitsstandards beinhalten, was jedoch die Akzeptanz durch die Partnerländer erschwert. Gleichzeitig entstehen im asiatisch-pazifischen Raum große Freihandelszonen wie das „Regional Comprehensive Economic Partnership“ (RCEP), die die wirtschaftliche Konkurrenz für die EU verstärken.

Zusätzlich betrachtet er die Situation in den USA und stellt heraus, dass dort der Protektionismus durch den Inflation Reduction Act von 2022 zugenommen hat, was europäischen Unternehmen den Marktzugang erschwert. Die Zukunft der transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen hängt daher auch von den bevorstehenden Wahlen in den USA ab.

Abschließend erläutert Prof. Wolffgang, dass die EU mit ihrer „De-Risking“-Politik versucht, Handels- und Sicherheitsinteressen in Einklang zu bringen. Zudem strebt die EU eine engere Verteidigungszusammenarbeit sowie die Schaffung einer Europäischen Verteidigungsunion an, was auch zu neuen außenwirtschaftsrechtlichen Regelungen führen wird. Er betont, dass die Globalisierung in eine neue Phase eingetreten sei, in der nationale und regionale Interessen an Bedeutung gewännen und Zölle, Sanktionen sowie Handelshemmnisse im internationalen Handel an Relevanz zunehmen werden.