Professor Wolffgang hält Vortrag zur Exportkontrolle in der Wissenschaft
April 2, 2025
Exportkontrolle in der Wissenschaft: Ein Balanceakt zwischen Forschung und Sicherheit
Im Rahmen eines intensiven und aufschlussreichen Forums von AWA und BAKEA (Bundesarbeitskreis Exportkontrolle Academia) wurde ein zentrales Thema der modernen Forschung und Lehre diskutiert: die Abwägung zwischen der Freiheit wissenschaftlicher Arbeit und den Sicherheitsinteressen der Staaten. Diese Thematik, die zunehmend an Bedeutung gewinnt, erfordert eine sorgfältige Auseinandersetzung, um sowohl den freien Austausch von Wissen zu fördern als auch den Schutz sensibler Technologien und Forschungsergebnisse zu gewährleisten.
„Wir müssen zwischen der Freiheit von Forschung und Lehre und Sicherheitsinteressen abwägen“, betonte Prof. Dr. Hans Michael Wolffgang. Diese Aussage bringt die Kernproblematik auf den Punkt: Während die Wissenschaft auf offene und internationale Zusammenarbeit angewiesen ist, stellen sicherheitsrelevante Faktoren, wie Exportkontrollen und Genehmigungen, oft ein Hindernis dar. Besonders im Bereich der Grundlagenforschung, aber auch bei Technologie- und Know-how-Transfers, müssen diese beiden Elemente miteinander in Einklang gebracht werden.
Das Forum bot den Teilnehmenden wertvolle Einblicke in die aktuellen Herausforderungen der Exportkontrolle in akademischen Kontexten. Im Fokus standen unter anderem die Anforderungen an die Zusammenarbeit und Einreise von ausländischen Gastwissenschaftler/-innen und Doktorand/-innen, die Besonderheiten bei Genehmigungen in akademischen Einrichtungen (z.B. Catch-All-Klauseln, Embargos) und Technologie- sowie Know-how-Transfer.
Besondere Aufmerksamkeit erhielten die praxisnahen Beispiele aus der Arbeit der BAKEA-Arbeitsgruppen, die den Austausch besonders anregten und den Teilnehmenden halfen, die Bedeutung der Exportkontrolle in der Wissenschaft anschaulich zu verstehen.
Das Forum, das im Fürstenberghaus der Universität Münster stattfand, stoß auf positive Resonanz unter den Teilnehmern. Moderator und Gastgeber Matthias Merz zeigte sich erfreut über den regen Austausch und betonte die Wichtigkeit von Fortbildungsformaten, um das Wissen im Bereich der Exportkontrolle weiter auszubauen und den Dialog in diesem wichtigen Thema fortzusetzen.
„Wir ziehen ein sehr positives Fazit aus den vergangenen zwei Tagen und freuen uns darauf, durch weitere geplante Fortbildungsformate zukünftig Wissen in diesem Bereich auf- und ausbauen zu können“, so Merz.
Das Thema bleibt von zentraler Bedeutung für die Zukunft der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit. Nur durch den Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Sicherheitsbehörden kann eine Lösung gefunden werden, die sowohl den freien Austausch von Wissen fördert als auch die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen berücksichtigt.